Am traditionellen Starkbierfest der SPD am letzten Samstag konnte Sebastian Hartl als Vorsitzender des Ortsvereins besonderen Besuch aus München in Wettelsheim begrüßen. Ronja Endres, zusammen mit Florian von Brunn Vorsitzende der BayernSPD, war gerne der Einladung der Treuchtlinger Sozialdemokraten gefolgt und outete sich gleich zu Beginn als Liebhaberin von dunklem Starkbier: „Das Starkbier ist dazu da, in einer Zeit des Verzichts ein bisschen Freude zu schenken. Und mit Verzicht kennen wir uns aus in der Bayern SPD!“ Mit dieser ironischen Anmerkung verschaffte sie sich gleich viel Sympathie und Aufmerksamkeit im gut gefüllten Geißelmeier Saal. Endres sprach in ihrer temperamentvollen Rede voller Anerkennung von den Menschen und ihrer Lebensqualität in Bayern und in Franken. Nach einem kurzen rhetorischen Seitenhieb auf den Auftritt der Bayerischen Landwirtschaftsministerin in Ellingen listete sie pragmatisch und knapp die zahlreichen getroffenen Entscheidungen auf, die die Ampel in Berlin in kürzester Zeit umgesetzt hat. Man müsse nicht alles gut finden, „aber wir sind in dieser schwierigen Zeit einigermaßen gut über den Winter gekommen, ohne befürchtete Blackouts und prophezeite Massenunruhen.“ Und dann sprach sie natürlich über Bayern, über die SPD- Kernthemen Wohnen, Bildung, Gesundheit, Soziales, Energiewende. Aus sozialdemokratischer Sicht liege da in Bayern vieles im Argen. Mit dem Hinweis „Bayern braucht eine soziale Politik“ stimmte sie die Anwesenden auf die kommende Landtagswahl ein. Die SPD in Bayern sei jedenfalls bereit, Regierungsverantwortung mit zu übernehmen. Die Regensburgerin bekam für ihren engagierten wie empathischen Redebeitrag viel Zwischenapplaus.
Endres kennt die Sorgen und Nöte der Menschen und schätzt die Arbeit vieler Ehrenamtlicher. Ihr Statement „Bayern ist zu schön, um es Populisten und Extremen zu überlassen“ ging fast im Schlussapplaus unter.
Der kurze Zeit später folgende Auftritt von Anette Pappler als „Frankonia“ wurde erwartungsgemäß zu einem weiteren Höhepunkt des Abends. Frankonia äußerte sich in humorigen Worten zu welt- wie bundespolitischen Themen, ebenso wie zur bayrischen Staatsregierung. Und natürlich zu dem was ihr über Altmühlfranken einfiel. Vieles wurde mit flotter Zunge genial karikiert: Bahnhof Pleinfeld, Bergwaldtheater Weißenburg, Windräder Auernheim, Funkmast Windischhausen, Nahwärmenetze Wettelsheim, Schambach-Steg, Gundelsheimer und Dettenheimer Blitzer, Dattelbergtunnel. Und bei der Treuchtlinger Stadtpolitik gings natürlich ebenso hoch her, den Stadtratsmitgliedern und v.a. der schwarzen Fraktion mit der Bürgermeisterin an der Spitze dürften die Ohren geklingelt haben: Schuldenstand, Sparzwänge, Abstimmung zur Kreisumlage, die Arena an der Bezirkssportanlage, der Neubau der Senefelder Schule, die Altmühltherme, nichts ließ Frankonia unkommentiert in ihrer launigen Predigt, die sie zusammen mit Peter Salisch verfasst hat. Den ungezwungenen Abend verbrachten auch die regionalen Kandidierenden der SPD zur Wahl des Landtags Harald Dösel und Kathrin Pollak, sowie zur Wahl des Bezirkstags Paul Pfeiffer in Wettelsheim.
Dass es ein gelungenes, unterhaltsames Ereignis für die rund 100 Besucher wurde, lag neben dem süffigen Starkbier der Brauerei Strauß auch an der flott aufspielenden Blechbläsergruppe „BrassXperiment“. Für das leibliche Wohl hatte die Gastwirtsfamilie Geißelmeier eine reichhaltige Speisenauswahl im Angebot.